Es geht immer um den Frieden

Autor: has

Käfertal Würdevolle Erinnerung an die Opfer von Kriegen und Gräueltaten
Diakon Michael Balbach (Mitte, v.l.), Wilfried Engelhardt, Bernhard Mäder und Thorsten Riehle beim Gedenken an die Toten aller Kriege.
© Haas
 

„Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag“, so Bernhard Mäder vom Verband Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) Käfertal. Der Tag sei Erinnerung und Mahnung, sich für den Frieden einzusetzen. Der Harmonika Klub Rheingold Käfertal mit den Akkordeonspielern Laura Supani, Maria Schewalenko, Daniela Gruber, Ute Matzke und Manfred Poser umrahmte das Gedenken musikalisch.

SPD-Stadtrat Thorsten Riehle hob hervor: „Am Volkstrauertag gedenken wir Menschen, die wir kaum noch zu kennen scheinen. Weil die meisten von uns nicht mehr Krieg und Verfolgung am eigenen Leib erlebt haben, weil die Menschen, die uns davon als Zeitzeugen berichten können, immer weniger werden.“

Wechselhafter Umgang

Es sei aber wichtig, sich an die Gräuel zu erinnern, vor allem im Zweiten Weltkrieg. „Nein, wir tragen heute keine Schuld mehr an dem, was im Namen des deutschen Volkes geschehen ist. Aber wir tragen Verantwortung dafür, dass diese Grausamkeiten, zu denen Menschen fähig sind, in unserer Erinnerung bleiben und nie wieder von deutschem Boden ausgehen“, so Riehle. „Am Volkstrauertag verbindet uns heute ein gemeinsames, versöhnliches und mahnendes Erinnern. Das war nicht immer so.“ Der wechselhafte Umgang mit dem Volkstrauertag der vergangenen 100 Jahre sei gleichsam ein Spiegel der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Der Stadtrat bedauerte aber auch, dass es nicht mehr Stadtteile gebe, in denen der Volkstrauertag eine Rolle spiele. Der Volkstrauertag verschwinde somit immer mehr aus unserem Gedächtnis. „Das halte ich für bedenklich“, so Riehle. In die gleiche Kerbe schlug der Diakon der Katholischen Gemeinde St. Laurentius, Michael Balbach. Er bedauerte, dass sich der Mantel des Vergessens über die unzähligen Opfer zweier Weltkriege ausbreite. Der Frieden sei aber zerbrechlich und immer gefährdet, wenn man sich nicht für ihn einsetze.

Am Mahnmal erinnerte Mäder zusammen mit Wilfried Engelhardt vom VdK an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Musikalisch untermalte der Gesangverein Freundschaft Käfertal und der Werkschor der RNV unter Leitung von Kurt Heck die Gedenkstunde auf dem Friedhof. has